100 Schremser Granitsteine
150 Kanzan- Kirschenbäume
2009 für 140 Jahre Freundschaft Österreich-Japan
JUBILÄUMSBÄUME
Anlässlich des 140-Jahr-Jubiläums der Aufnahme diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und Österreich wurden diese – Japanische Kirschbäume – am 23. April 2009 von Vertretern beider Länder gepflanzt.
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2019 für 150 Jahre Freundschaft Österreich-Japan
TISCH DER FREUNDSCHAFT
Anlässlich 150 Jahre diplomatischer Beziehungen zwischen Japan und Österreich wurde dieses Symbol der Freundschaft im April 2019 von Vertretern beider Länder feierlich enthüllt.
Der Gedenkstein -Tisch der Freundschaft- im Kirschenhain besteht aus einem Tisch und fünf Sessel aus Wachauer Marmor mit Inschrifttafel und 15 umgebende Kirschbäume.
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Katsushika-Tokyo und Florisdorf Wien
SESSEL DER FREUNDSCHAFT
Als Zeichen der Freundschaft zwischen den beiden Gemeinden Katsushika - Tokyo und Floridsdorf -Wien, wurde ein Sessel entsprechend der fünf Sessel des Gedenksteins --Tisch der Freundschaft--am Kirschenhain im Jahr 2019 von Österreich nach Japan geschickt. Der Sessel besteht ebenso wie seine fünf Gegenstücke aus Marmor aus der Wachau, einem typisch österreichischen Natursteinproduktionsgebiet. Der Sessel wurde im März 2020 in Katsushika zum Gedenken an 150 Jahre Freundschaft zwischen Japan und Österreich errichtet. Dieser "Versammlungsleiter" zeigt, dass die beiden Stationen durch eine tiefe Freundschaft verbunden sind.
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Text von MAG. DR. ANDREAS SPIEGL
1980 haben Gilles Deleuze und Félix Guattari unter dem Titel Mille
plateaux (Tausend Plateaus) ein Buch publiziert, das sich mit Kapitalismus
und Schizophrenie auseinandersetzt. Dieses Buch widmet seine Einleitung
einer pflanzlichen Erscheinung, dem Rhizom. Charakteristisch für
das Rhizom ist seine Differenz zur Wurzel, die irgendwo einen bestimmbaren
Ausgangspunkt bildet, aus dem sich dann Nebenwurzeln und Stämme herausbilden.
In diesem Sinne steht die Wurzel für ein Bild der Abstammung und
Verzweigung und damit für eine hierarchische Struktur. Das Rhizom
dagegen kennt keine Haupt- und Nebenwurzeln, jeder Punkt kann zum Ausgangspunkt
für mannigfaltige Verbindungen werden. Paradox am Rhizom, an diesem
Wurzelbüschel, erscheint, dass in dem Moment, in dem jeder Punkt
eine Wurzel schlagen kann, von einer Wurzel und Abstammung im strengen
Sinne nicht mehr gesprochen werden kann. An die Stelle des einen Zentrums
treten nur mehr Zentren, die damit eigentlich keine Zentren mehr sind,
sondern Knoten und Verbindungen. Dieser Gedanke einer rhizomatischen Struktur
charakterisiert die Auseinandersetzung von Deleuze und Guattari mit Kapitalismus
und Schizophrenie, d.h. mit zwei kulturellen Erscheinungen, deren Verknüpfung
immer noch Aktualität besitzt. Nun stellt sich die Frage, warum wir
hier auf dieses Buch zu sprechen kommen? Der Grund liegt in einer kontingenten
Verbindung, in einer rhizomatischen Verknotung: An die Stelle der tausend
Plateaus sind tausend Kirschbäume getreten, die Japan als symbolisches
Geschenk für das 1000-jährige Bestehen Österreichs demselbigen
vermacht hat. Weiters wurden Masahiro und Fumiyo Moriguchi, zwei in Japan
geborene und in Wien lebende Künstler, eingeladen, einen Teil des
Geschenks, neben einer ebenfalls gepflanzten Allee auf der Donauinsel,
für eine künstlerische Abzweigung zu verwenden.
In diesem Sinne hat dieses Projekt auch mit tausend Plateaus und mit Wurzeln
zu tun.
Für Deleuze und Guattari bilden aber gerade der Baum und seine Verwurzelung
ein problematisches Modell für eine kulturelle Vorstellung von Abstammung.
Vor dem Hintergrund einer Gesellschaft, die einer Kommunikation über
die kulturellen Stammbäume hinweg das Wort redet, wird das Modell
des Baumes zum Problem. Solange ein Baum aus einer Kultur nur entwurzelt
wird, um als Zeichen seiner heterogenen Herkunft in den Kontext einer
anderen Kultur verpflanzt zu werden, bleibt dieser Baum ein Fremdkörper,
mit anderen Worten: Zeichen einer Diaspora. Das Kirschblütenfest
in Wien zu feiern, wäre bis dahin nur das Zitat einer Entfremdung.
Die Abzweigung der Moriguchis hat aber zwei Endpunkte: Kreuzt das eine
Ende die Allee, so trifft das andere auf ein Biotop, d.h. auf die Vorstellung
einer ortsspezifischen Natürlichkeit, die sich ihrerseits gegen fremde
und künstliche Einflüsse abzugrenzen sucht. Das Natürliche
wie das Künstliche sind aber Ausdruck eines Dualismus, der einer
Kommunikation und Annäherung grundsätzlich im Weg liegt. Diesem
Dualismus legen die Moriguchis ihrerseits Steine in den Weg,
platt formuliert: Steine des Anstoßes, die die Verbindung zwischen
den beiden Enden markieren. Die Tatsache, dass die Steine verankert
werden, ohne Wurzeln schlagen zu können, wiederholt in unserem Zusammenhang
nur den kulturellen Kontext, von dem eigentlich die Rede sein sollte und
dieser Kontext findet im Fluß und seiner grenzüberschreitenden
Bewegung sein deutlichstes Bild.
Seit der ersten Präsentation des Kirschenhain im Jahr 2002, wurde jedes Jahr ein Kirschenhainfest gefeiert. 2021 wird das 20-jährige Jubiläum des Kirschenhains. Das Kirschenhainfest ist eine Brücke zwischen Japan und Österreich. Jedes Jahr wachsen die Kirschenbäume und symbolisieren das Wachsen der geknüpften Freundschaften und Beziehungen. Die Idee entspricht dem für Japan typischen HANAMI, bei dem jedes Jahr im April unter den Bäumen verschiedenste Menschen zusammen kommen und gemeinsam essen und trinken. Besonders beim Kirschenhainfest wird der Austausch von Kindern japanischer und österreichischer Abstammung gefeiert. Eine besonderes spezielle Vorführung wird jedes Jahr anlässlich des Festes vorbereitet.
Kirschenhainfest 2022
Kirschenhainfest 2019
Kirschenhainfest 2016
Kirschenhainfest 2015
Kirschenhainfest 2013
Kirschenhainfest 2012
Kirschenhainfest 2009
Kirschenhainfest 2008
Kirschenhainfest 2007
Kirschenhainfest 2006
Kirschenhainfest 2005
Kirschenhainfest 2004
Kirschenhainfest 2003
Kirschenhainfest 2002